Wir erleben viele Begrenzungen und Beschränkungen in diesen Tagen. Die Kraft des Gebets ist allerdings nicht beschränkt. Das Gebet gibt uns Zugang zur grenzenlosen Kraft Gottes und verbindet uns über alle Distanz hinweg miteinander.
Deshalb soll diese Krisenzeit eine Zeit vieler Gebete sein. Denn Gebete haben Wirkung. Gebete bringen uns in die Nähe und Gegenwart Gottes. Gebete geben uns Kraft und allen denen, für die wir bitten. Gott hat es uns befohlen, dass wir beten sollen.
Die Christen in Ephesus werden von Paulus aufgefordert (Kap. 6,18): „Hört nie auf zu beten und zu bitten! Lasst euch dabei vom Heiligen Geist leiten. Bleibt wach und bereit. Bittet Gott inständig für alle Christen.“ (Übersetzung Hoffnung für Alle).
Es gibt in diesem Text keine komplizierten Anleitungen oder Gebetsschulen. Die 4-fache „Gebetsformel“ ist ganz einfach: 1. Immer beten. 2. Auf jede Weise beten. 3. Mit aller Beharrlichkeit beten. 4. Für alle Gläubigen beten. Das Wort „alles“ erscheint vier Mal: „Mit allem Gebet und Flehen betet zu aller Zeit im Geist, und wacht hierzu in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen.“ (Eph 6,18).
Auch Jesus fordert uns auf, „allezeit“ zu beten. Wir brauchen es, weil wir ständig mit Kräften und Einflüssen zu tun haben, die uns von Gott weg bringen wollen. Das Gebet verbindet uns wieder mit Gott. Die Jünger im Garten sollten „wachen und beten“, damit sie die Prüfung und Versuchung durchstehen (Mk. 14,38). Gläubige, die wenig beten, sind schwächer und verwundbarer als die Vielbeter. Im Epheser 6 wird ein Kampf gegen unsichtbare Mächte und böse Geister beschrieben. Diesen Mächten sind wir nicht hilflos ausgeliefert, sondern wir können stark werden durch die Verbindung mit dem HERRN und uns stärken lassen von seiner Kraft (Eph, 6,10). Durch Glauben und Gebet werden wir geschützt, wie ein Soldat durch seine Rüstung geschützt wird.
Beten sollen wir für Kranke, für Trauernde, für Einsame, für Hoffnungslose. Dabei bitten wir für Gesundheit, Trost, Gemeinschaft und Hoffnung. Weiterhin beten wir, dass wir und unsere Mitchristen tieferen Glauben finden, so dass Jesus mit seinem Wort, seinem Willen und seiner Liebe immer mehr Raum in unserem Leben einnimmt. Paulus formuliert es so: „Mein Gebet ist, dass Christus durch den Glauben in euch lebt. In seiner Liebe sollt ihr fest verwurzelt sein; auf sie sollt ihr bauen“ (Eph 3,17). Wenn wir für körperliche Gesundheit beten, sollen wir auch das Gebet für geistliche Gesundheit nicht vergessen.
Wenn wir als FeG Leipzig eine betende und fürbittende Gemeinde sind, werden wir auch in der Pandemie nicht von Ängsten und Sorgen überwältigt. Frustration und Einsamkeit werden nicht das letzte Wort haben, sondern Gottes Freundlichkeit wird immer wieder spürbar. Bete mit für jeden einzelnen in seiner Situation – für die Berufstätigen, die an Grenzen kommen, – für die Schüler, die zu Hause klarkommen müssen – für die Alten, die isoliert sind. Durch Gebete wird jeder einzelne von Gottes Liebe erreicht.
Dann bittet Paulus um Gebet, „damit Gott mir zur rechten Zeit das rechte Wort gibt und ich überall das Geheimnis der rettenden Botschaft frei und offen verkünden kann“ (Eph. 6,19). Es ist das Gebet, dass gute Nachrichten von Jesus auch meine Freunde erreichen, die noch keine Glaubenshoffnung haben. Und dass Gott die Missionare bewahrt, die mit seiner Botschaft unterwegs sind. Beten kann jeder für sich zu Hause. Oder zusammen in der Familie. Beten können wir sonntags vor, in und nach dem Gottesdienst. Es gibt dienstags früh und donnerstags abends Gebetstreffen. Über die Wochenmail kommen Gebetsnachrichten. Per Whatsapp können Gebetsanliegen ausgetauscht werden. Beten geht per Telefon und Computervideo zum Beispiel als Gebetszweierschaft. Es ist nicht kompliziert: Wir beten füreinander und erleben grenzenlose Kraft.