Psalm 34, 15
Frieden ist ein großes Wort! Ein gewaltiges Wort mit einer tiefen Bedeutung, etwas, wonach sich die Welt sehnt. Ist es nicht so? Die Welt sehnt sich nach Frieden. Aber es mag irgendwie nicht gelingen. Wir kriegen es einfach nicht hin!
Die täglichen Nachrichten sind voll von dem Unfrieden, der in dieser Welt herrscht. Staatsoberhäupter nehmen das Wort Frieden gerne in den Mund, auch wenn sie dabei oftmals nur an einen Frieden zu ihren Gunsten denken. Unternehmen steigern ihren Gewinn ohne Rücksicht auf Verluste an Mensch und Natur. Kriminelle Banden teilen Städte unter sich auf, um ungehindert ihren „Geschäften“ nachgehen zu können. Das nennt man dann organisiertes Verbrechen. Familien bekriegen sich im wahrsten Sinne des Wortes bis aufs Messer. Kollegen mobben Kollegen aus dem Job. Ich streite mich mit meiner Frau und bin ungerecht zu meinen Kindern…
Stopp! Stopp! Stopp! Hört das denn nie auf?
Auch in der Bibel ist Frieden ein großes, gewaltiges Wort mit einer tiefen Bedeutung. Es kommt – ich habe im Internet nachgeschaut – an über 250 Stellen vor. Da gibt es eine ganze Menge zu entdecken. Gott wollte mit den Menschen im Frieden leben. Das war sein Plan. So sah die Schöpfung aus und alles wäre bis auf den heutigen Tag in Ordnung, wenn nicht der Mensch seinen eigenen Plan gehabt hätte. Der Mensch wollte sein wie Gott und gab sich der Sünde, der Verlockung hin. Die Schuld des Menschen führte geradewegs zur Trennung von Gott. In diesem Zustand befindet sich die Menschheit seit ihren Anfängen. Ich bin von Gott getrennt und kann nichts dagegen machen. Mehr Unfrieden geht nicht! Deswegen kann der Mensch in dieser Welt keinen Frieden schaffen. Er ist dazu nicht in der Lage. Welch eine fatale Ausgangssituation!
Aber was mache ich denn jetzt? Gar nichts. Gott macht. Sein Handeln, seine Liebe zu mir ist meine Chance. Es ist die einzige und beste Chance, die ich habe! In der Bibel lese ich, dass es einen Frieden gibt, der etwas völlig Anderes ist, als das, was in der Welt im Großen und im Kleinen läuft. Gott möchte mit uns (!), mit Dir (!!), mit mir (!!!) im Frieden leben. Er sehnt sich danach, dass das passiert, weil er die Trennung, den Unfrieden nicht aushält. Das bedeutet ihm so viel, dass er uns ein einzigartiges Friedensangebot macht: seinen Sohn Jesus. Als Jesus am Kreuz einen grausamen und qualvollen Tod stirbt, liegt die gesamte Schuld der Menschheit, auch meine, auf seinen Schultern. Jesus übernimmt meinen Unfrieden, damit ich wieder Frieden mit Gott haben kann. Ich fange an zu begreifen, dass es durch Jesus Frieden gibt, der verlässlich ist, an dem ich nicht zweifeln muss. Ich lerne, dass in Jesus der wahre Frieden ist – nicht nur zu 80, 90 Prozent, nicht nur manchmal, sondern immer zu 100 Prozent. Um diesen Frieden geht es für mich. Welch ein Angebot! Warum sollte ich es nicht annehmen?
Nun fordert uns die Jahreslosung heraus, dem Frieden nachzujagen. Bei den meisten von uns spielt die Jagd im klassischen Sinne (man jagt Tiere, um zu überleben) überhaupt keine Rolle mehr. Aber jagen wir dennoch nicht alle (nach) irgendetwas? Erfolg, Anerkennung, Spaß, Geld, Liebe, Schönheit und so weiter. Eine Jagd macht nur dann Sinn, wenn es etwas zu jagen gibt. Etwas, das mir erstrebenswert scheint. Wenn es kein Angebot gibt und nichts, wofür es sich lohnt, zu jagen, bleibe ich doch besser zu Hause. Allerdings kommt die Beute auch nicht zu mir und stellt sich einfach so vor meinen Bogen oder meine Flinte. Ich muss mir also schon Mühe geben, sie zu erlegen. Kurzum, ich muss es wollen. Und je lohnender das Ziel für mich ist, desto mehr setze ich mich ein und riskiere etwas.
Frieden stellt sich nicht automatisch ein. Wir sollen danach suchen, mehr noch: wir müssen ihm sogar nachjagen. Gottes Friedensangebot ist immer vorhanden, unabhängig von unserer Jagdlust. Wenn wir aber nicht wollen – und diese freie Entscheidung haben wir – wird auch nichts passieren. Wir werden diesen Frieden nie spüren und erleben. Es ist kein billiger Frieden. Immerhin hat Jesus mit seinem Leben dafür bezahlt.
Ich gebe zu, dass das Bild mit der Jagd vielleicht ein bisschen hinkt. Aber nur, wenn wir den Frieden als lohnenswert erachten, werden wir ihm nachjagen.
„Suche Frieden und jage ihm nach!“
Ich wünsche Dir und mir, dass wir immer mehr von diesem einzigartigen Frieden erleben und verstehen. Es lohnt sich, ihm nachzujagen.
Einen lieben Gruß
Roland Haake