Dies wird wohl meine letzte Andacht für den FeG-Leipzig-Gemeindebrief sein. Also eine Art „Gemeindebrief-Vermächtnis“ meinerseits ;-).
Welches Thema würde sich besser dazu eignen als das „Evangelium“, die frohe Botschaft?
Aber was versteht das Neue Testament eigentlich genau unter „Evangelium“? Die Botschaft, dass wir durch den Glauben an Jesus gerettet werden? Die Botschaft, dass Gott uns vergibt? Dass wir mit ihm versöhnt sind? Das alles sind wunderbare Auswirkungen des Evangeliums. Aber im Kern dessen steht die Tatsache, dass Gott in, mit und durch Jesus den Sieg über alle Mächte des Bösen errungen hat, sogar über Sünde und Tod. Das Evangelium proklamiert den Sieg Christi und damit den Sieg Gottes. Es proklamiert, dass Jesus Christus König ist. Es geht nicht primär um ein System, wie Menschen gerettet werden, sondern um die Wahrheit, dass Christus von Gott zum König über alle Menschen erhöht wurde. In Jesus werden tatsächlich die Verheißungen der Propheten erfüllt und in Jesu Auferstehung ist das neue Zeitalter angebrochen, ist die lang erwartete Zeit eingeläutet worden. Und in Jesus wendet sich der Schöpfergott der ganzen Welt zu. Das ist das Evangelium.
Und die Auswirkungen dessen sind enorm: In Jesus begegnet uns Gott. In Jesus streckt Gott uns seine Hand entgegen. Um Christi Willen rechtfertigt Gott den Sünder. Durch Jesus richtet Gott sein Reich auf.
Und der Tag wird kommen, an dem jedes Knie sich vor Jesus, dem König der Welt, beugen wird. Das wird der Tag sein, wo Gott Gerechtigkeit aufrichten wird. Wo Gott den Erniedrigten erhöhen wird. Wo Gott den Unterdrückten frei machen wird. Wo er dem Entrechteten eine Krone aufsetzen wird. Der Tag, an dem Gott die Wunden der Geschlagenen verbinden wird. Die Ausgebeuteten und Hungrigen dieser Welt satt machen wird. Der Tag, an dem das Gute über das Böse siegen wird. Wo die finsteren Machenschaften dieser Welt in ihre Schranken gewiesen werden. Kurz gesagt: Der Tag des Heils.
Und die Auferstehung und Erhöhung Jesu bürgt dafür. Dafür, dass dieser Tag kommen wird. Und dass dieser Tag für alle, die zu Jesus gehören, ein Tag der Freude wird. Ein Tag, wo wir um unseren König herum tanzen und seine Herrschaft feiern werden. Und die Wahrheit, dass er allein König, er allein Gott ist. Und alle anderen sogenannten Götter oder Götzen dieser Welt „Nichtse“ sind, wie sie schon Jesaja bezeichnete. Und wir werden darüber jubeln, dass der Tod vernichtet wurde (1. Kor 15,26).
Sind wir uns dessen bewusst? Sind wir uns bewusst, welche Botschaft eigentlich den Kern des Evangeliums ausmacht? Ich wünsche mir so sehr, dass diese beste der besten Botschaften immer mehr Fuß in unserem Leben fasst. Tiefe Wurzeln in uns schlägt und zum Fundament unseres Lebens wird. Lasst uns immer wieder darauf besinnen: Jesus ist König – König dieser Welt und König unseres Lebens. Darum gibt es nichts, wovor wir uns fürchten bräuchten. Nichts, worum wir uns sorgen müssten. Jesus ist absolut vertrauenswürdig! Um uns das zu beweisen, war er bereit bis zum Äußersten zu gehen. Um uns diese Sicherheit zu gewähren.
Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. So sagt es der Hebräerbrief zu Christen, die so einiges an Bedrängnis erfahren haben. Der Autor weiß, dass die angefochtenen Christen Geduld nötig haben (10,35), aber er weiß auch, dass sie das Verheißene empfangen werden, weil DER kommen wird, der kommen soll (10,37).
So auch wir: lasst uns unser Vertrauen nicht wegwerfen, sondern geduldig auf den warten, der kommen wird: Christus – der König dieser Welt.
Thomas Wenk