Der Fremdling in deiner Stadt (Seite 4)

Warum ist Jesus am Kreuz gestorben?

Weil unsere Sünde uns von Gott trennt und wir Vergebung brauchen.

Die Bibel berichtet im Alten Testament, wie Gott das Volk Israel erwählt. Gott hat ihnen das Versprechen gegeben, dass er eines Tages einen Retter senden wird, der alle ihre Schuld tragen und vergeben wird. Dieses Versprechen galt zunächst dem Volk Israel. Es galt den Juden. Jesus war Jude. Das Heil – die Rettung – kommt aus den Juden.

Wir sind Heiden, wir sind Nichtjuden. Aber wenn wir an Jesus glauben, dann werden wir ins Volk Gottes aufgenommen. Das heißt: Du und ich – wir sind Ausländer, wenn es ums Volk Gottes geht. Wir kommen als Ausländer in Gottes Volk.

Der Apostel Paulus spricht darüber in Epheser 2,18-19: „Durch das, was Christus für uns getan hat, können wir jetzt alle, ob wir Juden sind oder nicht, in einem Geist zum Vater kommen. Deshalb seid ihr nicht länger Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern ihr gehört zu den Gläubigen, zu Gottes Familie.“

Wenn du an Jesus glaubst, bedeutet es folgendes:
Du bist als ein Fremder, als ein Ausländer ins Volk Gottes hineingekommen. Weil du an Jesus glaubst und Jesus für deine Schuld gestorben ist und er dich aufnimmt in sein Volk, deshalb bist du für ihn kein Fremder mehr, sondern du gehörst zu Gottes Familie. Für einen Flüchtling bedeutet es die Rettung vor dem sicheren Tod, wenn er in einem anderen Land aufgenommen und ihm ein neues Leben ermöglicht wird. Genauso ist es für dich die Rettung vor dem ewigen Tod, dass Jesus dich sozusagen als Flüchtling aufnimmt und dir neues, ewiges Leben gibt. Du kannst nur leben, wenn Jesus dich aufnimmt – dafür ist Jesus am Kreuz gestorben. Jesus hat dich schon geliebt und sein Leben für dich gegeben, als du noch ein Fremder, ein Ausländer für ihn warst.

Hier ist der Punkt, wo wir anfangen müssen, wenn es um den Umgang mit Ausländern geht: Jesus hat dich schon geliebt und angenommen, als du noch ein Fremder warst, ein Ausländer. Was bedeutet diese Liebe dafür, wie du Ausländern begegnest? Gott liebt dich! Habe den Mut, die Ausländer zu lieben!

Die beiden genannten Verse gehen somit weit darüber hinaus, welche politische Haltung für einen Christen in der Asylfrage zu empfehlen ist. Sie rufen uns zu einem persönlichen Umgang mit Ausländern und der lautet: „…du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ Liebe ist etwas Persönliches. Liebe erfordert Beziehung – und ist es nicht genau das, was ein Flüchtling benötigt, der jegliche Beziehungen verloren hat?