Ein Licht auf unserem Weg

Die dunkle und kalte Jahreszeit hat begonnen. Die Jahreszeit, auf die einige Menschen gerne verzichten würden. Es wird früh dunkel, draußen friert man ständig und die Sonne ist nur selten zu sehen. Auch wenn ein schöner Winter etwas für sich hat – Spaziergänge durch verschneite Winterlandschaften, abends einen heißen Tee bei Kerzenlicht genießen, mit den Kindern im Schnee rumtollen usw. – so freuen sich doch die meisten, wenn der Frühling wieder anbricht.

Doch erst in der Dunkelheit strahlt ein Licht so richtig hell. Erst in der Finsternis sind wir dankbar für das Licht. Und erst in der Kälte schätzen wir die Wärme.

Ein wichtiges Licht ist Gottes Wort. In Psalm 119,105 steht: Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege. Gott lässt uns in der Dunkelheit nicht alleine umherirren. Er gibt uns Licht, anhand dessen wir uns orientieren können.

Im Johannesevangelium steht, dass Gottes Wort Fleisch wurde, das heißt, dass Gott Mensch wurde, um Licht in dieser dunklen Welt zu sein. Das feiern wir an Weihnachten: die Geburt Jesu. Er wurde zum größten Licht für die ganze Menschheit; an ihm können wir uns orientieren. Sein Leben und sein Reden geben uns Wegweisung und machen unser Leben hell.

Dank der Physik wissen wir, dass ca. 80% des Energieaufwandes einer Glühbirne in Wärme verwandelt wird. Und genauso schenkt uns auch Gott in Jesus während dieser kalten Jahreszeit nicht nur Licht, sondern auch Wärme. Jesus ist unser Licht und unsere Wärme. Lasst uns zu ihm gehen, wenn es in unserem Leben dunkel oder kalt ist. Wenn wir nicht weiterwissen. Wenn unser Herz kalt wurde und von neuem aufgewärmt werden muss. Wenn wir den richtigen Weg wegen der Dunkelheit aus den Augen verloren haben. Wenn wir uns einsam und verlassen fühlen. Lasst uns zu Jesus gehen, denn er ist unser Licht und unsere Wärme. Er weiß, was wir benötigen. Er kennt unsere tiefsten Sehnsüchte, unsere größten Wünsche und weiß um unsere verborgenen Ängste. Genau da will er uns Licht und Wärme sein.

Und er möchte durch uns für andere Licht und Wärme sein. Du darfst zu einem Spiegel seines Lichts werden. Du darfst es wiedergeben und damit anderen Menschen zum Licht werden. Und Gott will dich wärmen, so dass du anderen zur Wärmequelle wirst.

Gerade in dieser dunklen Jahreszeit offenbaren sich so viele Nöte in unserer Gesellschaft. Wie viele Menschen leiden unter Einsamkeit im Advent und an den Weihnachtsfeiertagen? Wie vielen Familien wird beim „Fest der Liebe“ bewusst, wie zerrüttet ihre Beziehungen sind?

So wird die dunkle Jahreszeit wegen ihrer Kälte zu einer großen Chance, aber auch Aufgabe, Licht in dieser Welt zu sein. Das weiterzugeben, was wir von Gott empfangen haben.

Das „Tote Meer“ ist tot, weil es nur einen Zufluss und keinen Abfluss hat. Lasst uns nicht zum Toten Meer werden, indem wir nur von Gott empfangen, das Empfangene aber nicht weiterfließen lassen.

Wer könnte also die Person sein, die Gott in dein Umfeld gestellt hat, damit du ihr zum Licht und zur Wärme wirst? Wie kannst du ihr dienen und ihr Gutes tun? Wie kannst du das fließen lassen, was du selber empfangen hast? Wie kannst du, deine Familie, deine Wohnung für andere Menschen ein Ort der Wärme werden? Wo dein Nächster wieder Hoffnung schöpfen kann, Wertschätzung erfährt, einen Gesprächspartner findet, der mit Interesse und Anteilnahme zuhört? Oft sind es (in unseren Augen) Kleinigkeiten, die wir für andere tun. Aber gerade diese Kleinigkeiten geben oft viel mehr Wärme und Licht, als wir denken.

Jesus sagte seinen Jüngern: Ihr seid das Salz der Erde und ihr seid das Licht der Welt (Matthäus 5,13f). Nicht „ihr werdet sein“, oder „wenn ihr wollt, könnt ihr sein“. Nein: ihr seid das Salz und seid das Licht.

Sei deinem Umfeld ein Licht, das hell scheint und anderen Menschen Orientierung geben kann, inmitten der Stürme des Lebens.

Thomas Wenk