Weihnachten ohne Jesus ist hohl wie ein Schokoladenweihnachtsmann

Der Erzbischof Fabriciano Sigampa war im Jahr 2010 erbost darüber, dass man vor der Kathedrale von Resistencia in Argentinien ein Häuschen mit Weihnachtsmann aufgebaut hatte und bedachte dies in seiner Predigt mit den Worten: „Der fette Mann im roten Mantel hat überhaupt nichts mit dem christlichen Fest zu tun.“

Auf dem Sachsenplatz, auf dem jetzt unser Bildermuseum steht, fand ich 1997, als ich mit Familie nach Leipzig kam, die Weihnachtskrippe aufgebaut unter den Märchenfiguren in den abgelassenen Springbrunnenbecken.

Ich erinnerte mich sofort daran, dass meine Tante aus Thale am Harz meiner Cousine, die nach der Weihnachtsgeschichte fragte, erklärte, dass es sich dabei um ein Märchen handelt, das man Weihnachten
erzählt.

Es steht uns als Christen nicht gut an auf unsere Zeitgenossen deshalb herabzusehen oder sie zu tadeln. Es ist an uns, die Gelegenheit zu ergreifen, wo wir leben und arbeiten für mehr Aufklärung zu sorgen. Gott kommt in diese Welt hinein, in „Obdachlosigkeit,“ in widrigste Umstände, und wird schon bald zum politisch-verfolgten Flüchtlingskind in der Großmacht Ägypten. Aber das war, das ist Geschichte – über 2000 Jahre her.

Mit dem Kommen von Jesus auf diese Erde hat auch sein Kommen in die Herzen der Menschen begonnen. Die verkürzte Botschaft von Weihnachten lautet: Gott kommt zu uns! Wo Christus Eingang findet, da wird das Herz zur persönlichen Krippe, dort ist das Weihnachtsfest eben nicht mehr hohl, es kann sich Weihnachtsfreude breit machen. Das ist eben weit mehr als ein wohliges Gefühl angesichts der romantischen Krippenszene. Beschreiben kann man es nicht, aber nachmachen kann man es. Es ist ganz einfach Jesus Christus Einlass in sein Herz zu gewähren.

Einer der Jünger von Jesus schreibt später:
„Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht. Er kam in sein Eigentum; und die Seinen nahmen ihn nicht auf. Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Joh. 1,1–12

Aufgenommen hat ihn damals nur ein Stallbesitzer, ein Viehzüchter, viele konnten das Jesuskind ja demzufolge nicht so praktisch aufnehmen. Es muss also im übertragenen Sinn verstanden werden. An Weihnachten geht es um Jesus aufnehmen oder nicht.

Lieber Leser, ist Dein Leben noch eine „Gott-freie Zone“? Das sollte nicht so bleiben! Gott ist in Jesus auf dieser Welt erschienen, damit Du/Sie zu seiner Herzenskrippe werden.

Sie werden entdecken, dass es einen qualitativen Unterschied im Leben macht, ob es mit oder ohne Gottes Gegenwart gelebt wird. Es ist wie in einem Computerspiel – man kommt in ein neues Level des Lebens, es ist das Level der Gegenwart Gottes. Auch da ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen, auch dort gibt es Feinde und Bedrohungen, doch es ist eine neue Qualität des Lebens, die Qualität Gottes, das übersteigt das Qualitätssiegel „Sehr gut“, denn es führt in Gottes Vollkommenheit.

Ich wünsche Ihnen ein Weihnachtsfest, das nicht hohl ist sondern voll Lebensfreude mit Ewigkeitsqualität.

Gerd Sobbe