Fluthelfer oder Helferflut?

14 motivierte, männliche Helfer aus der FeG Hoffenheim reisten in 3 Fahrzeugen an, um den von der Flut betroffenen Menschen im Raum Magdeburg zu helfen.

In der FeG Hoffenheim war ich, Gerd Sobbe, für 10 Jahre Pastor im Gemeindeaufbau, ehe wir vor 10 Jahren mit der gleichen Aufgabenstellung nach Leipzig kamen. Es war daher naheliegend, dass Michael Neudeck, der Leiter dieser Hilfsaktion, mit mir Kontakt aufnahm, da ich seit 2012 mit einer halben Stelle in der Gemeindegründung Magdeburg arbeite.

Wir ehemaligen Gebetspartner wurden uns schnell einig – als Basisstation diente unser Bungalow in Magdeburg, alles andere würde sich schon finden. Doch es stellte sich heraus, dass es doch nicht so einfach war wie angenommen, denn die Flut hatte eine Flut der Hilfsbereitschaft mitgebracht. Die Überflutungen in der Stadt Magdeburg waren Gott sei Dank nur sehr begrenzt geblieben, und viele junge Helfer, viele Studenten, hatten mit angepackt.

So fuhren wir am Freitag, den 14.6. etliche Kilometer in den Süden, um beim Aufräumen nach der Flut zu helfen. In dem Ort Gottesgnaden, wo die Mulde in die Elbe mündet, räumten einige von uns Wohnungen mit aus und andere befreiten einige Häuser von den Sandsackwällen, die sie umgaben.

Für den darauffolgenden Samstag hatte die Katastrophenschutz-Leitstelle den Kontakt zu dem kleinen Ort Schönhausen hergestellt, die ganz dringend Hilfe brauchten. Der Ort liegt gegenüber von Tangermünde ca. 70 km im Norden. Überschwemmungsbedingt brauchten wir ca. 3 Std. und 180 km bis nach Schönhausen. Der kleine Ort liegt an der Elbe, doch das Wasser kam nicht von dieser Seite sondern von der Landseite. Der Deichbruch im 24 km entfernten Fischbeck brachte das Wasser 3 Meter hoch von jener Seite, wo er eben keinen Deich hatte. In der Nacht, bevor das Wasser kam, haben die Landwirte mit ihrer Feuerwehr gemeinsam einen Deich durch ihre Vorgärten gebaut und den neuen Radweg mit dem Bagger abgerissen, damit die Fluten nicht gehindert werden.

Den ganzen Tag über haben wir in brütender Hitze LKW- weise Sandsäcke verlegt, um diesen Deich zu sichern. Es gab viele gute Gespräche und der ehemalige LPG-Vorsitzende hat der Truppe vor den Leuten des Ortes im Namen aller gedankt, und das waren nicht nur höfliche Worte.

Gegen Mitternacht kamen wir zufrieden und völlig erschöpft wieder an. Nicht nur für die jungen Leute in diesem Team hat der Einsatz viele wertvolle Eindrücke hinterlassen.

Gerd Sobbe